Charl Vinz | Residenztagebuch

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Woche 01 (August 2024)


Nachdem ich einige Monate lang über Utopien geforscht und angekündigt hatte, dass ich zum Thema Presse arbeiten würde, war es an der Zeit, mein Projekt zu verdeutlichen. Die angespannte politische Lage in meinem Heimatland Frankreich ist in gewisser Weise zu einer Quelle des Nachdenkens und der Inspiration für dieses neue Projekt geworden.

Ich habe ein Jahr lang eine Residenz im Kulturhuef und werde dort eine Zeitung drucken.

Diese Zeitung wird aus im Linolschnitt nachgedruckten Zeichnungen bestehen und utopistisch sein. Vier Tage im Wohnheim haben es mir ermöglicht, vier Monate Forschung zusammenzufassen, nicht ohne Schwierigkeiten.



IMG_3180©Kulturhuef:Léa Cheymol

Woche 02 (September 2024)


Das Tagebuch beginnt mit der frühen Kindheit, dem Frieden und der Freiheit. Dann erzählt es vom Leben, von der Liebe, der Arbeit, der Wohnung, dem Alter und endet mit dem Glauben. Ich weiß jetzt, wie es aufgebaut ist, es muss nur noch gestaltet und gedruckt werden.

Ich habe eine erste Druckplatte erstellt, die ich abends nach meinen Residenztagen auf dem Campingplatz ritze. Sie handelt von der freien und wilden frühen Kindheit. Ich habe ein sehr dünnes Papier von 50gr/m2 mitgebracht und teste Linoldrucke. Erst nach 80 Seiten merke ich, dass das Papier zu dünn ist und seine Transparenz den Druck zu schmutzig macht. Das ist eine Lehre, die ich nur langsam begriffen habe, wenigstens ist sie für den nächsten Monat gelernt ;).
IMG_3180©Kulturhuef:Léa Cheymol